DNA-Tests für Hunde und Katzen

Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

Wer unter Ihnen Familienforscher ist, hat eventuell schon – wie Millionen andere vorher – einen DNA-Test gemacht, um mehr über seine eigene Herkunft zu erfahren.

Der sagt Ihnen dann, aus welchem Kontinent Ihre Vorfahren stammen und in groben Zügen, in welchen Regionen diese vormalig lebten und wo sich ihre Nachkommen heute aufhalten.

Inzwischen werden im Internet auch DNA-Tests für Hunde und Katzen angeboten, wobei der Schwerpunkt des vielfältigen Angebots bei Hunden liegt. Als Kundenkreis nennen die Websites der Testanbieter

  • Züchter
  • Tierärzte
  • Tierheime
  • Private Tierhalter

Tierschutzvereine werden nicht speziell als Kundenkreis erwähnt. Ihre Interessenlage dürfte der von Tierheimen ähneln, insofern ein Verein Pflegetiere vermittelt.

Was kann man aus den Tests lernen?

Bei tierischen DNA-Tests geht es nicht wie beim Menschen darum, mehr über die Vorfahren eines Tieres zu erfahren, die vor langer Zeit lebten.

Man erhofft sich vielmehr durch den DNA-Test Antworten zu Fragen wie

  • Ist das Tier wirklich reinrassig?
  • Aus welchen Rassen besteht ein nicht-reinrassiges Tier?
  • Welche Gesundheitsprobleme und Verhaltensweisen sind von einem Tier zu erwarten, das von einem Züchter erworben bzw. aus einem Tierheim geholt wurde?
  • Wie könnten die Nachkommen aussehen und welche Krankheiten könnten bei ihnen auftreten?

zu erhalten.

Inwieweit diese Erwartungen erfüllt werden können, ist umstritten. Insbesondere dann, wenn ein Test dazu dienen soll, Gesundheitsrisiken zu erkennen (Quelle).

Ein wichtiger Verwendungszweck von Haustier-DNA sollte nicht unerwähnt bleiben:

  • kriminaltechnische Untersuchungen, bei denen man mittels der Analyse u.a. unbekannte Straftäter identifizieren sowie Tierangriffe auf Menschen oder andere Tiere aufklaren möchte (Quelle).

Was ist eigentlich DNA?

Menschliche DNA für Laien erklärt

Es ist nicht einfach, eine Erklärung zu finden, die nicht – überspitzt formuliert - ein naturwissenschaftliches Studium voraussetzt.

Eine für den Durchschnittsbürger verständliche Erklärung lautet wie folgt (Quelle):

„DNA – das ist die englische Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure. Sie ist der Code für unsere Gene, also sozusagen der Bauplan, der zu einem großen Teil bestimmt, wer wir sind".

„Jede Zelle Ihres Körpers enthält eine vollständige Kopie Ihrer DNA und damit in mikroskopischem Maßstab eine Bauanleitung, aus der sich Ihr Aussehen und andere persönliche Eigenschaften ergeben“.

Eine ausführliche Erklärung von DNA (DNS in Deutsch) kann der Interessierte beispielsweise auf Wikipedia nachlesen.

Tierische DNA kann der menschlichen sehr ähneln

Die in der DNA enthaltene „Bauanleitung“ ist bei einigen Tieren fast identisch mit der des Menschen.

So berichtet die Süddeutsche Zeitung am 8.3.2012, dass britische Wissenschaftler herausgefunden haben, dass

„sich das menschliche Erbgut (nur) zu 1,37 Prozent vom dem des Schimpansen, zu 1,75 Prozent vom Gorilla und zu 3,4 Prozent vom Orang-Utan“ unterscheidet.

Dass ein Verwandtschaftsverhältnis zwischen Mensch und Affe besteht, ist sicherlich für Sie nichts Neues. Überraschend ist nur, wie nahe wir miteinander verwandt sind.

Hunde und Katzen sind dagegen „entfernte Verwandte“ des Menschen, auch wenn sie dem „Plutorianer“ gefühlt viel näher als ein Affe stehen.

Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass wir genetisch mehr Gemeinsamkeiten mit Katzen als mit Hunden haben.

Für die einzelne Katze und speziell Straßenkatzen, ist diese Erkenntnis ein zweifelhaftes Vergnügen, denn in dem Wissenschaftsartikel wird darauf hingewiesen, dass Katzen damit besser als Hunde oder Ratten als Versuchstiere geeignet sind, wenn man Lösungsansätze für bestimmte menschliche Krankheiten erforschen möchte (Quelle).

Wie läuft ein DNA-Test ab?

Da die meisten Menschen einen guten Krimi lieben, ist Ihnen sicherlich die Szene vertraut, in der der Kommissar oder sein Assistent ein Glasröhrchen aus seiner Tasche hervorholt und einen Verdächtigten fragt, ob er mit einem DNA-Test einverstanden sei.

Danach zieht er ein Wattestäbchen aus dem Glasröhrchen, führt es in den Mund des möglichen Täters ein, streicht damit die Innenwände des Mundes ab, steckt es anschließend wieder in das Röhrchen und verschließt es sorgfältig.

Und wenige Tage später liegt das Ergebnis vor, wenn das Labor nicht wieder einmal chronisch überlastet war. Der Täter ist (hoffentlich) überführt, und wir können uns befriedigt zurücklegen. Das Gute hat wieder gesiegt!

Wenn Sie als Privatperson einen DNA-Test bei einem Hund oder einer Katze vornehmen wollen, unterscheidet sich der Ablauf gar nicht so sehr von dem, den Sie bereits aus einem Fernsehkrimi kennen.

Auch hier wird mittels sogenannter Abstrichbürsten oder Tupfern eine Speichelprobe von der Wangeninnenseite genommen, die anschließend sicher verstaut an ein Labor geschickt wird,

Die Testergebnisse erreichen den Kunden nach einer Wartezeit von einigen Wochen.

Sind DNA-Tests für einen Tierschutzverein sinnvoll?

Zu den zentralen Aufgaben unseres Tierschutzvereins gehört die Vermittlung von Tieren. Es handelt sich dabei generell um Mischlingstiere, deren rassische Herkunft unbekannt ist.

Könnte es für PLUTO protectora animales sinnvoll sein, die DNA dieser Mischlingstiere zu untersuchen? Vielleicht, um hierdurch die Vermittlung zu erleichtern bzw. als "Kundenservice"?

Zunächst ist zu bedenken, dass eine DNA-Untersuchung mit Kosten verbunden ist und Zeit in Anspruch nimmt. Die zusätzlichen Kosten für die Rassenbestimmung bei einem Hund variieren je nach Anbieter.

Personen, die ein PLUTO-Tier adoptieren wollen, sind sicherlich nur in Ausnahmesituationen bereit, derartige Beträge zusätzlich zur Vermittlungsgebühr zu zahlen.

Wir kennen allerdings Fälle, bei denen diese Tests vom neuen Tierhalter zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt wurden.

Die rassische Herkunft eines Mischlingstiers scheint nach unserer Erfahrung in der Tiervermittlung selber keine Rolle zu spielen. Vielmehr sind das Aussehen des Tieres und sein Charakter bei der Auswahl eines Haustieres entscheidend.

Unsere Mitarbeiter versuchen allerdings - nach „besten Wissen und Gewissen“ - eine Einschätzung der rassischen Herkunft eines Mischlingstieres vorzunehmen, soweit dies gewünscht ist.